Schlüsselerlebnisse
 

Haben Sie sich nicht auch schon einmal ertappt – bewußt oder unbewußt? 

Das Thema ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Alt und dennoch immer wieder neu. 

Geheimnisvoll, interessant und reizvoll gleichermaßen.

Alltag – der Kopf ist voll. Die Gedanken drehen sich um wichtige Entscheidungen. Ein Termin jagt den
anderen. Unzählige Kleinigkeiten die noch erledigt werden müssen beschäftigen uns. 
Plötzlich, in all der Hektik trifft unser Blick auf etwas, das uns Inne halten läßt. 
Eine Weltkarte, sorgfältig an einer Wand aufgehängt. Wir verharren! 

Unser erster Blick führt flüchtig über das Abbild des Erdtrabanten. 
Wie von selbst wachsen dabei unseren strapazierten Gedanken Flügel. Um uns herum steht scheinbar alles still. Für einige Augenblicke ist die Hektik verflogen, alle Termine gestrichen. 

Unsere Reise beginnt!

Mit dem Zeigefinger suchend, kreisen wir entlang der Grenzen unseres Heimatlandes. 
Eng beieinander liegende, bekannte Städtenamen werden erkennbar. 
Dort wo unser zu Hause ist, tippt unsere Fingerkuppe auf die Karte.
Wir zögern. 

Schließlich zaghaft, gleiten unser Finger wie von Geisterhand geführt über die glatte Oberfläche. 
Immer weiter von unserer Heimat weg. 

Entfernungen und Grenzen spielen plötzlich keine Rolle mehr. Die entstehenden Bilder in unserem Kopf verwandeln sich allmählich zu einem fortlaufenden Film. 

Veränderungen treten auf! 

Die glatte Oberfläche der Karte erhebt sich. Sie nimmt Formen an. Majestätische Berge ragen empor. 
Das Blau der Meere erstreckt sich bis weithin zum Horizont. 
Farben, Geräusche und Düfte wie wir sie zuvor noch nie bemerkt haben kommen hinzu. 
Scheinbar hautnah erleben wir die Welt mit allen Sinnen; 
Fremde Länder, die dort lebenden Menschen und ihre Kulturen. 

Plötzlich – Filmriss! Der Alltag hat uns wieder. 

Nur ein schöner Traum? 

„Warte nicht solange, bis Dir jemand deine Idee ausredet.“ 

Einmal um die ganze Welt! Ein Traum der sicherlich in jedem von uns schlummert. 
Wie ein Virus, der aber nur bei einigen ausbricht.

Mit seinem Fahrrad startete am 02.Mai 1895 der zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährige Heinrich Horstmann. Eine notarielle Wette über 20.000 DM war der ausschlaggebende Punkt. 
Nach 27 Monaten auf Reisen kehrte er als erster deutscher Weltumradler nach Hause zurück.

Mit 3,80 DM in der Tasche und 15 Kilo Gepäck machte sich am 03. September 1951 im Alter von 41 Jahren der Düsseldorfer Heinz Helfgen auf den Weg. 
Nach mehr als zwei Jahren im Sattel kehrte er Ende November 1953 zurück.

1962 setzte sich Heinz Stücke aufs Rad. Im Jahre 2001 (!) kam er erstmals nach Deutschland zurück. 

1977 bricht der rastlose Tilmann Waldthaler von Darwin/ Australien aus auf, um die Welt zu beradeln. Mittlerweile hat der Globetreter auf Reisen in mehr als 160 Ländern 400.000 Kilometer erstrampelt.

Mehr als fünf Jahre lang waren Axel Brümmer und Peter Glöckner mit dem Rad rund um den Erdball unterwegs. Kurz nach dem deutschen Mauernfall 1990 starteten sie von Saalfeld aus in die Welt. 
 

Aufbrechen – warum eigentlich?

Die Beweggründe derer die sich auf den Weg machten sind sicherlich so unterschiedlich wie die Charaktere dieser Menschen selbst.
Abenteuerlust, Neugier auf das Fremde, aber auch die körper- und seelische 
Herausforderung sind deren Motivation. 
 

Steckt noch mehr dahinter? 

Vielleicht dem Alltag für eine bestimmte Zeit den Rücken kehren? Kontrolliert Ausbrechen? 
Sich neben eingefahrenen Spuren bewegen um sich später wieder einzureihen?
Den  wahren Grund kennt nur der Reisende selbst. 

Hermann Graf Kayserling stellt es in seinem Reisetagebuch so dar: 
„Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum.“

Rein Oberflächlich sind all dies positive und euphorische Beweggründe. 
Nichts spricht dagegen. Warum zögern? 
Also los! 

Sieht man jedoch genauer hin, holt uns die Realität schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. 
Der normale Menschenverstand sagt nein. Nein zu solch einer Reise! 
Zweifel kommen auf. 

Überwiegt letztendlich doch die nackte Vernunft? Zuviel spricht gegen das waghalsige Vorhaben. 
Was lasse ich zurück? Familie, Freunde, Beruf! 
Was erwartet mich in der Fremde? Krankheiten, Raub, Überfall, finanzielle Sorgen! 
Schaffe ich überhaupt was ich mir vorgenommen habe? 
Was geschieht nach der Rückkehr? 
Wie geht es weiter?

Jemand schrieb einmal: 
"Für das Heimkommen braucht man Mut, nicht für das wegfahren."

Ich möchte Sie einladen ...



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